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Bio-Baumwolle – weich und ökologisch

Nicht ohne Grund ist Baumwolle als Textil sehr beliebt. Sie ist hautverträglich, strapazierfähig, atmungsaktiv, reißfest, saugfähig, waschbar und weich. Der konventionelle Baumwollabbau hat allerdings in vielerlei Hinsicht schwerwiegende Folgen für unsere Umwelt. Umso wichtiger, dass wir uns genauer mit der schonenden Alternative Bio-Baumwolle beschäftigen und deren Vorteile hervorheben.

Von der herkömmlichen Baumwolle zur Bio-Baumwolle

Die Ursprünge der Baumwolle führen zu den Maya und Inka in Mexiko und Peru zurück. Doch auch in Indien und Pakistan erkannten die Bewohner/innen die Vorteile der buschigen Pflanze. Dennoch spielte die Baumwolle in der westlichen Welt bis vor 250 Jahren keine große Rolle. Der Prozess der Herstellung war zu aufwendig und damit auch zu kostspielig. Der Durchbruch erfolgte erst zu Zeiten der Industrialisierung. In dieser wurde es möglich, die Baumwolle maschinell und somit lukrativ zu verarbeiten. So erhielt die Baumwolle den Beinamen „weißes Gold“. Die schädlichen Folgen des unüberlegten Anbaus von Monokulturen blieben damals ungeachtet. Diesbezüglich hat sich durch die Bio-Baumwolle einiges geändert.

Bio-Baumwolle

Was bedeutet Bio-Baumwolle?

Baumwolle wächst auf großen Plantagen in tropischen und subtropischen Gebieten. Die Baumwollfaser wird aus den Samenhaaren gewonnen, die zu Baumwollfäden verarbeitet werden. Aus denen besteht beispielsweise unsere Kleidung. Beim herkömmlichen Anbau wird nicht nur viel Wasser benötigt, sondern auch reichlich Pestizide verwendet. Über zehn Prozent aller weltweit eingesetzten Pestizide werden im Baumwollanbau eingesetzt. Bei Bio-Baumwolle verzichten Farmer gänzlich auf Pflanzenschutzmittel. So bleiben Grundwasser und Boden verschont. Die Mitarbeiter/innen kommen zudem nicht mit den giftigen Substanzen in Kontakt. Die Baumwollpflanze benötigt trotz allem viel Wasser, weshalb bei Bio-Baumwolle auf ein spezielles Wassermanagement gesetzt wird. Dabei erlernen Farmer, wie sie ihre Felder nachhaltig bewässern. Der Bio-Anbau untersagt es ihnen zudem, genetisch veränderte Pflanzen anzulegen. Die meisten Farmer sind in der Regel Kleinbauern und stammen aus Indien und China, wo optimale Bedingungen für einen ökologischen Anbau herrschen. Leider ist auf dem globalen Markt eine große Veränderung Richtung Bio-Baumwolle noch nicht spürbar. Der Marktanteil von Bio-Baumwolle liegt aktuell bei nur knapp einem Prozent – Tendenz allerdings steigend.

Erntehelfer aus Indien

Die Vorteile der Bio-Baumwolle im Überblick

  • Keine chemischen Pestizide
  • Keine genmanipulierten Pflanzen
  • Keine Monokulturen
  • Produziert Samen zum Bestäuben der Pflanzen selbst
  • Boden bleibt fruchtbar
  • Keine Gefährdung der Arbeiter
  • Geringerer Wasserverbrauch
Weiterverarbeitung von Bio-Baumwolle

Bio-Baumwolle in der Textilindustrie

Bio-Baumwolle ist als alternative Naturtextilie mittlerweile auch in der Textilindustrie angekommen. Die Vegetationszeit der Bio-Baumwolle beträgt neun Monate. Gepflückt wird per Hand. Für ein herkömmliches T-Shirt werden 300 Gramm Baumwollfasern benötigt. Das entspricht in etwa einem Kilo Rohbaumwolle. Inzwischen ist der nachwachsende Rohstoff besonders bei Kinderbekleidung beliebt. Zudem werben viele große Modehäuser mit Öko-Kollektionen. Ein Schritt in die richtige Richtung, dennoch gibt es Verbesserungsbedarf. Nur weil die Baumwolle biozertifiziert ist, bedeutet das nicht, dass die weitere Verarbeitung nach der Ernte unter ökologischen Prozessen abläuft. Chemisches Färben, Ausbeutung entlang der Lieferketten, Verarbeitung zu Mischgewebe – einige Produktionsprozesse verlaufen nach wie vor alles andere als nachhaltig und ökologisch. Gerade deshalb lohnt sich ein kritischer Blick.

Bio-Baumwolle in der Textilindustrie

Bio-Baumwolle als praktischer Helfer

Nicht nur unsere Kleidung besteht zu großen Teilen aus Baumwolle, auch in anderen Bereichen des Alltags ist sie ein fester Bestandteil. Kosmetikartikel, Verbandzeug, Hygieneartikel, Campingzelte, Kaffeefilter oder sogar unser Geld machen sich die Eigenschaften der natürlichen Faser zunutze. Leider ist dabei Bio-Baumwolle nach wie vor die Ausnahme, doch es gibt positive Leitbilder. Langsam finden beispielsweise Obst- und Gemüse-Netze den Weg in unserem Alltag. Statt nach dünnen Plastiktüten zu greifen, um Äpfel einzupacken, wählen viele Menschen mittlerweile wiederverwendbaren Netze oder Beutel. Auch diese gibt es in Bio-Baumwolle. Die Beutel eignen sich zudem für viele weitere Produkte, denn sie sind waschbar. Reine Bio-Baumwolle ist zudem komplett recycelbar

Praktische Helfer aus Bio-Baumwolle
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